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Das Interesse und der Einsatz für die Menschen in den so genannten Entwicklungsländern hat in der kirchlichen Jugendarbeit schon lange Tradition. Dies gilt auch für die KjG Erlenbach. Am Anfang unterstützten wir ständig wechselnde Projekte. Ende der 7Oer Jahre kam dann der Wunsch auf, ein Projekt über längere Zeit zu begleiten.

Partnerschaft mit der UVIKANJO

delegation 2001 Auf Diözesanebene bestanden bereits seit 1975 über einen Missionsbenediktiner und ehemaligen geistlichen Leiter der KjG Kontakte nach Tansania. Dadurch kam es 1977/78 zu einer Partnerschaft zwischen der KjG in der Diözese Würzburg und der UVIKANJO (Katholische Jugend der Diözese Njombe).
1981 beschloss die Mitgliederversammlung der KjG Erlenbach im Rahmen dieser Partnerschaft eine Pfarreipartnerschaft mit den Jugendlichen in der Pfarrei Madunda einzugehen. Noch in der Versammlung erklärten sich mehrere KjG'ler bereit in einem Arbeitskreis mitzuarbeiten, der die Partnerschaft ins Rollen bringen sollte. Dies waren Gerhard Bader, Claudia Berger, Rudi Großmann, Josef Hauck, Karlheinz Kuhn, Norbert Kuhn, Gerlinde Oberle und Michael Witte.
Schwerpunkt der Partnerschaft war der Kontakt und das Kennen lernen der Situation von Jugendlichen in einem anderen Kontinent. Also sammelte der Arbeitskreis möglichst viele Informationen und versuchte sie in unterschiedlichsten Formen innerhalb der KjG und der Pfarrei weiterzugeben. So wurden zum Beispiel Diaabende angeboten, Stellwände gestaltet, Gottesdienste vorbereitet oder Spiele für Kinder entwickelt.

Tafel zur Pflanzung des Partnerschaftsbaums

img 4934Neben dem gegenseitigen Austausch spielte natürlich auch die materielle Unterstützung eine wichtige Rolle. So schickten wir in den vergangenen Jahren schon etliche Hilfssendungen, mit Kleidern, Stoffen, Werkzeugen, Bällen und anderem mehr, über die Abtei Münsterschwarzach nach Ostafrika. Höhepunkt in dieser Beziehung war sicherlich 1994 die Sendung eines ganzen Containers direkt von Erlenbach nach Njombe. Diese Aktion fand teilweise in Zusammenarbeit mit der Hauptschule statt. Die gesammelten Fahrräder wurden teilweise in Werkunterricht repariert. Gleichzeitig wurde in anderen Fächern das Thema „Tansania" behandelt. So kochten die Siebtklässer im Hauswirtschaftsunterricht das tansanische Hauptnahrungsmittel Ugali (Maisbrei). Eine zur selben Zeit in Erlenbach weilende Delegation unseres Partnerverbandes gestaltete ebenfalls eine Unterrichtsstunde mit. Neben den ca. 70 Fahrrädern wurden mit dem Container eine komplette Ausstattung ifir eine Schusterwerkstatt, 20 Nähmaschinen, 10 Schreibmaschinen und vieles mehr verschickt.
Ein großer Teil des für die Hilfssendungen notwendigen Geldes wurde durch die Kaffeestuben erwirtschaftet, die seit 1982 an den Markttagen regelmäßig im Jugendheim veranstaltet wurden. Andere Aktionen zur Finanzierung der Arbeit waren der Verkauf von Usambaraveilchen, selbstgebackenem afrikanischem Gebäck und Streichhölzern.
Ebenfalls seit 1982 finanzieren über 30 KjG'ler und Ehemalige eine Nählehrerin und einen Schreinerlehrer in Madunda mit einer monatlichen Spende.
Am 9. Mai 1984 wurde als Zeichen der Partnerschaft von KjG und UVIKANJO ein Walnussbaum vor dem KjG Heim gepflanzt. Dieser wächst und gedeiht seitdem und erinnert somit immer an die Partnerschaft.

Austausch

delegation 1991Der Kontakt mit unseren Freunden in Tansania wird über Briefe gehalten. Viel wichtiger sind jedoch die gegenseitigen Besuche, die seit einigen Jahren im jährlichen Wechsel auf Diözesanebene stattfinden. So konnten auch einige Erlenbacher als Teilnehmer einer Delegation des KjG Diözesanverbandes Würzburg die Gastfreundschaft unserer Partner erleben. Dies waren 1981 Rudi Großmann, 1990 Gerhard Bader und 1997 Christoph Scholz und Udo Zöller. 1993 besuchten Josef Hauck und Stefan Reis unsere Partner in Madunda.
Im Gegenzug besuchten tansanische Delegationen in der Vergangenheit bereits mehrmals Erlenbach. Neben der Teilnahme an KjG-Veranstaltungen wie zum Beispiel Gruppenstunden, Mitarbeiterrunden und Zeltlagern stehen auch immer wieder die Besichtigung von Betrieben, der Besuch von Schulen und Informationsabenden auf dem Programm. Die Organisation dieser Besuche ist eine Aufgabe des „Team Eine Welt“ des KjG - Diözesanverbandes Würzburg, in dem Vertreter der KjG-Pfarreien die eine Direktpartnerschaft haben mitarbeiten. Weiterhin übernimmt das Team die Aufgaben, die die ganze Diözese betreffen. So wurde zum Beispiel ein Jugend- und Ausbildungszentrum in Njornbe gefördert. Lioba Beck, eine KjG'lerin aus Kleinwallstadt, arbeitete von 1992 bis 1997 als Entwicklungshelferin im Rahmen der Partnerschaft in diesem Zentrum.
Auch die Partnerschaft hat mit den generellen Problemen der Jugendarbeit zu kämpfen, z. B. dass die Mitarbeiter aufgrund schulischer oder beruflicher Gründe wegfallen oder einfach ein gewisses Alter erreichen. 1986 bestand der Tansania-Arbeitskreis der KjG Erlenbach (TAK) nur noch aus drei Personen. In den folgenden Jahren gelang es jedoch wieder einige neue Mitarbeiter zu gewinnen. Dem Arbeitskreis gehörten in dieser Zeit Gerhard Bader, Josef Hauck, Matthias Bauer, Andre Böhler, Detlef Gaab und Michael Völker an.
Ab 1992 bestand der TAK dann aus Gerhard Bader, Josef Hauck, Gerlinde Oberle, Leonore und Stefan Reis, Margot Wacker und Michael Witte. Ende 1996 kam es dann zu der stärksten personellen Änderung. Nachdem die Mitarbeiter des Tansania-Arbeitskreises das KjG-Alter doch bereits um einiges überschritten hatten und etliche jüngere KjG'ler Interesse an der Partnerschaft hatten, wurden die Aufgaben von ihnen übernommen.

Eine-Welt-Waren Verkauf

verkaufsstandIn den folgenden Jahren wurde immer klarer, dass sich eine sinnvolle Eine-Welt-Arbeit nicht nur auf die materielle Unterstützung der Menschen in den so genannten „Entwicklungsländern“ beschränken darf. Die dortige Armut wird entscheidend durch unsere derzeitige Weltwirtschaftsordnung verursacht, die die Länder der Dritten Welt ganz klar benachteiligt. Unser Wohlstand wird durch das Elend im Süden der Welt erkauft. Die KjG Erlenbach - und später der Eine-Welt-Verein Erlenbach - versucht seit Jahren durch den Verkauf von Kaffee, Tee, Honig oder Kunstgegenständen diese Ungerechtigkeit beispielhaft aufzuzeigen.
Gleichzeitig unterstützen werden durch den Verkauf dieser Produkte landwirtschaftliche und handwerkliche Genossenschaften unterstützt, die ihren Mitgliedern einen der Arbeit angemessenen Lohn zahlen. Anfangs wurde nur zu besonderen Anlässen und an den Markttagen verkauft. Zwischenzeitlich hatten wir jeden ersten Samstag im Monat einen Stand vor dem Rathaus und drei feste Verkaufsstellen bei Mitgliedern.
Seit 1992 gibt es schließlich den Eine-Welt-Laden, anfangs in der Hauptstraße, mittlerweile in der Bahnstraße. Die Organisation des Verkaufs wurde anfangs vom Tansania-Arbeitskreis übernommen. Unterstützt wurde dieser durch etwa 30 Ladenhelfer, die einmal im Monat eine Schicht übernehmen.
Nachdem die Arbeit aufgrund des Ladens immer umfangreicher wurde gab der bestehende Tansania-Arbeitskreis Ende 1996 den Bereich der Partnerschaft an jüngere KjG‘ler ab, um sich stärker auf den Verkauf konzentrieren zu können. Im Oktober 1997 wurde der „Eine-Welt-Verein“ gegründet, der seitdem neben der Beschäftigung mit entwicklungspolitischen Themen, auch die Trägerschaft des Ladens übernommen hat. (aus der Festschrift 30 Jahre KjG Erlenbach)

Heute

img 6839Im Lauf der Jahre und bedingt durch personelle Veränderungen ist die intensive Partnerschaftsarbeit in den 2000er Jahren etwas eingeschlafen. Doch trotzdem konnten wir in den Jahren 2008 und 2012 jeweils eine Delegation der UVIKANJO mit Unterstützung des Eine-Welt-Vereins in Erlenbach als Gäste willkommen heißen. Die Jugendlichen aus Tansania haben unser Interesse an der Partnerschaft neu beflügelt, sodass 2013 bei der diözesanen Delegation der KjG Würzburg auch ein Erlenbacher teilgenommen hat. Dominik Großmann, unser ehemaliger Pfarrleiter, war vom 29. Juli bis zum 23. August 2013 in Tansania und unter anderem auch in Madunda. Einen Reisebericht und ein paar Bilder findet ihr hier.
Ebenso besuchten im Februar 2018 die KjG'ler Florian Bauer, Dominik Großmann, Philipp Großmann und Christoph Zöller unsere Freunde in Madunda. Ein Jahr zuvor war bereits eine Diözesandelegation in Erlenbach empfangen worden.
Im September 2019 wurde erneut eine Delegation von der UVIKANJO Njombe nach Tansania eingeladen, an dieser Delegationsreise nahmen 4 Erlenbacher KjGler*innen teil. Gemeinsam mit 6 anderen KjGlern*innen besuchten Leoni Urland, Miriam Großmann, Philipp Großmann und Florian unsere Freunde in Madunda und Njombe. Durch unsere zwei kurz hintereinander liegende Besuche konnten wir den Kontakt zur UVIKANJO in Madunda und zu Father Athanas Mbuna, der Pfarrer in Madunda, intensivieren. Neben einem regelmäßigen Austausch per Brief und WhatsApp hat sich der Tansania Arbeitskreis neu gegründet und schon erste Aktionen durchgeführt um unsere Freunde in Madunda zu unterstützen. So wurden beispielsweise von Näherinen aus Madunda hergestellte Taschen in Erlenbach verkauft um damit die Doppelstockbetten des Boys Hostels zu finanzieren. Einen Bericht über dieses Projekt, die letzte Delegationsreise sowie alles um und über Tansania könnt ihr hier lesen.

Auch wächst und gedeiht unser Partnerschaftsbaum von 1984 nach wie vor am Clubheim. Ebenso sind noch viele ehemaligen KjGler*innen im Eine-Welt-Verein aktiv.

 

Fair Trade Town Erlenbach

logo fairtradeSeit 5. Oktober 2017 ist Erlenbach Fair Trade Town! Wir als KjG Erlenbach unterstützten das Bestreben von Anfang an und bekennen uns zu nachhaltigem und fairem Engagement. So verwenden wir zum einen bei unseren Veranstaltungen wie dem Zeltlager faire Produkte (z.B. Honig, Tee, Kaffee), backen in der Gruppenstunde "faire" Kekse und versuchen Hintergrundwissen zum Thema Fair Trade und Nachhaltigkeit zu vermitteln. Ebenso sind wir personell in der Steuerungsgruppe vertreten und unterstützen so die Kampagne in Erlenbach. Weitere Informationen hier.

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